Willst Du auch mehr Lust statt Frust erleben? Heute reden wir über Beziehungssex, wie Beziehungssex – wieder – Lebensfreude bringen kann. Vorweg: Menschliche Sexualität ist ein sehr komplexes und vielschichtiges Phänomen. Es gibt keine schnellen Lösungen. Dennoch gibt es einiges, was wir proaktiv tun können, um die schönste Nebensache der Welt erfüllender zu gestalten.
Sex ist nicht EPO
Das heißt: Erektion, Penetration, Orgasmus – für ihn. Eine meiner Lieblings-Definitionen von Sexualität ist, dass Sexualität ein Grundbedürfnis nach einer besonderen, intimen und intensiven Form von Kontakt und Berührung darstellt.
Wenn wir Sexualität so betrachten, stellen wir schnell fest, dass wir nicht ohne Weiteres diese Form von Kontakt aus unserer Beziehung ausschließen können, ohne dass wir und/oder unser*e Partner*in darunter leiden. Berührung ist nämlich keine Option, die man ausschließen kann. Berührung ist für unsere physische und psychische Gesundheit unentbehrlich.
In diesem Artikel werde ich ein paar zentrale Aspekte ansprechen, die eine zentrale Rolle spielen. Dabei bekommst Du erste Anregungen, um Dein Intimleben zu bereichern. Also, bleib bis zum Schluss! Es ist klar, dass jeder Mensch – und jede Beziehung – individuelle Anregungen braucht, dennoch wirst Du einiges in diesem Artikel finden, das dich vielleicht ein wenig helfen kann.
Flaute im Bett
Viele Paare stecken in einer Krise, wenn nach dem anfänglichen, rauschvollen Sex, sich die Flaute im Bett ausbreitet. Das ist ein normales Phänomen, das uns alle betrifft. Dass die Lust nachlässt, ist eine natürliche Entwicklung, die wir nicht wirklich komplett steuern können. Wir können sie dennoch positiv oder wenig positiv beeinflussen.
Wie David Schnarch, der international bekannte Paar- und Sexualtherapeut, uns allerdings aufgezeigt hat: Die Person, die weniger Lust hat, hat die Macht! Ob sie will oder nicht. Ob sie sich dessen bewusst ist, oder nicht.
Warum ist es so? In einer monogamen Beziehung wird die Ressource ›Sex‹ entweder gewährt oder verweigert von der Person, die weniger Interesse daran hat. Die andere wird automatisch zum Bittsteller, zur Bittstellerin. Die Beziehung polarisiert, die Rollen werden immer fester: Die eine Person fordert, die andere zieht sich zurück. Irgendwann kommt es zur Resignation. Beide haben sich zurückgezogen. Missstimmung, geschärfte Konflikte, Untreue und vielleicht auch Trennung können die Konsequenz einer solchen negativen Entwicklung sein.
Beziehungssex ist kein Verliebtheitssex
Zunächst möchte ich dennoch Klartext reden. Beziehungssex ist kein Verliebtheitssex … und auch kein Affären-Sex. D.h. egal wie wir das hin-und-her drehen, werden wir es nicht wieder 100% reproduzieren können.
Sexualität verändert sich in einer langjährigen Beziehung, so wie wir uns auch verändern. Genau dassselbe passiert mit unseren Partnern*innen. Manchmal findet Sex gar nicht mehr statt. Dann gibt es nur noch Frust und Diskussionen. Vorwürfe und Vermeidungsverhalten breitet sich aus.
Dennoch ist der Wunsch nach dieser Intensität, nach körperlichem Austausch, Zärtlichkeit und Lust immer noch da. Wir erinnern uns an diese ersten Zeiten verträumt und mit großer Sehnsucht. Wir möchten es wieder haben. Damit die Lust in der Beziehung lebendig bleibt, brauchen wir eine ganz andere Haltung dazu, wie wir später sehen werden.
Ernüchterung
Abgesehen davon, dass auch diese ersten Zeiten auch nicht immer so glänzend waren, wie wir uns zunächst erinnern. In diesem Hormon-Rausch, den wir Verliebtheit nennen, verklären wir nämlich diese Zeiten und überbewerten oft unser damaliges Sexleben. Wir sind verliebt und möchten mit diesem Menschen zusammen sein. Unser Gehirn fokussiert alle positiven Aspekte, die wichtig für die Anbahnung einer Beziehung sind, und blendet heraus, was eben nicht so förderlich ist: Wir kommen nicht zum Höhepunkt, das macht doch nichts. Wir haben Schmerzen beim Sex, das sagen wir nicht. Wir bevorzugen andere Praktiken, Stellungen, Rollenspiele usw. Wir passen uns an. Wir bauen einen gemeinsamen Nenner. Früh oder spät wachen wir aus dieser Trance auf und die ganzen Themen tauchen ebenso auf…
Das AMEFI-Modell
Es gibt dann auch noch eine illusorische Erwartung, bekannt unter dem Akronym AMEFI-MODELL. Wir wollen zu viel. Alles Mit Einem Für Immer. Das ist eine komplette Überforderung. Die andere Person soll unsere Bedürfnisse erfüllen der*die beste Partner*in, der*die beste Liebhaber*in, Vater*Mutter unserer Kinder, beste*r Freund*in, Therapeut*in sein. Sie soll unsere Interessen, Vorlieben, Werte und Visionen teilen, und dies das ganze Leben lang. Das kann nur zu Enttäuschungen führen, die dann oft im Schlafzimmer landen und hier ausgetragen werden.
Sexualität ist ein Lebenslanger Lernprozess
Ein Lernprozess, der auf einer natürlichen physiologischen Funktion basiert, die vom so genannten angeborenen und unwillkürlichen Erregungsreflex ausgelöst wird. So gut wie alles andere ist angelernt. Vom ersten Lebens-Tag an (und bereits im Mutterleib) entwickeln wir Schritt für Schritt unser sexuelles Potenzial durch ganz unterschiedliche Lernschritte, die sowohl den Körper als auch die Psyche und unsere Beziehungsfähigkeit miteinbeziehen.
- Körperlich betrachtet lernen wir – mehr oder weniger optimal – mit dem angeborenen und unwillkürlichen Erregungsreflex und mit den so genannten Ressourcen des Körpers in der Sexualität umzugehen: Bewegung, Atmung, Rhythmus und Tonus,
- Psychisch, indem wir unsere Wünsche, Bedürfnisse, Grenzen ausloten und kennenlernen, unsere Vorlieben und Fantasien entfalten und viel mehr.
- Auf der Beziehungsebene lernen wir mit einem Gegenüber intim zu sein, erotisches Know-How zu erwerben sowie Kommunikation- und Verführungskompetenz zu entwicklen.
In den nächsten Zeilen beschreibe ich verschiedene Faktoren, die eine zentrale Rolle in der Gestaltung unserer Sexualität haben und bei denen es Sinn macht, sich damit auseinanderzusetzten, wenn man mehr aus dem eigenen Potenzial haben möchte.
Nähe vs. Distanz
Dieser Aspekt, den ich gleich ansprechen werde, ist ziemlich komplex und eigentlich vom Mensch zu Mensch und vom Paar zu Paar individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wir Menschen bewegen uns das ganze Leben lang zwischen zwei entgegengesetzten Grundbedürfnissen:
- Einerseits das Bedürfnis nach Verschmelzung, Bindung, Vertrautheit, Geborgenheit und gegenseitiger Abhängigkeit.
- Auf der anderen Seite das Bedürfnis nach Individualität, Autonomie, Abenteuer, Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung.
Zwischen diesen zwei Polen bewegen wir uns. Die Kunst einer Beziehung – und dementsprechend einer lebendigen Sexualität in der Beziehung – ist eine Art magische Gratwanderung zwischen diesen zwei Bedürfnissen.
Wenn wir zu stark symbiotisch verschmelzen, verlieren wir mit der Zeit an Attraktivität. Wir sind zu gleich und zu abhängig voneinander geworden. Wenn wir zu distanziert, autonom, unabhängig werden, könnte sein, dass die notwendige Nähe fehlt, um sich intim aufeinander einzulassen. Die Liebe sucht die Nähe, aber das Begehren braucht die Distanz. An sich nicht schlimm, wenn man diese leidenschaftliche Intensität nicht vermisst und eine etwas nüchterne, lauwarme, sanfte Leidenschaft bevorzugt. Und einige Paare schaffen diesen Übergang und sind auch glücklich damit.
Aber wir sind nicht alle gleich. Andere Paare wünschen sich etwas Anderes.
WAS TUN?
Sich selbst hinterfragen: Wie gehe ich mit diesen zwei Bedürfnissen um? Was genau brauche ich? Wie viel Raum brauch ich, um mich noch frei zu fühlen? Wie viel Nähe brauch ich, um mich noch geborgen zu fühlen? Wie geht es meinem*meiner Partner*in diesbzüglich? Wie können wir einen guten dynamischen Umgang damit finden?
Die eigene Geschichte
Ob wir daran glauben oder nicht, die frühen Erfahrungen als Kind prägen uns lebenslang. Je nach dem wie gut oder weniger gut die Grundbedürfnisse des Kindes befriedigt wurden, spiegelt sich in unserer Fähigkeit glückliche Beziehungen und eine entspannte Sexualität zu leben. Die eigene Geschichte spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle in der Entstehung von sexuellen Problemen im erwachsenen Leben.
Auch eine übertriebene, kritische Selbstfokussierung kann zu Problemen führen. Sich in der eigenen Haut nicht wohl fühlen, sich nicht als sexy zu empfinden, hindert unsere Bereitschaft, auf den anderen zuzugehen, mit dem*r Partner*in intim zu werden.
Stress spielt ebenfalls eine Rolle, wenn es um sexuelle Lustlosigkeit geht. Stress ist ein Lustkiller. Wenn unser Nervensystem ›Gefahr‹ und Überforderung erlebt, reagiert es mit Stress. In diesem Zustand ist unser Nervensystem auf Schutz – und nicht auf Lust – programmiert. In diesem Zustand sind wir nicht offen für den Genuss von Intimität.
WAS TUN?
Sich selbst hinterfragen: Welche ungelösten Konflikte aus meinem Leben begleiten mich, ohne ausreichend verarbeitet worden zu sein? Was kann ich tun, damit sie weniger belastend sind? Wie kann ich vermeiden, meinen eigenen Schmerz auf den*die Partner*in zu entladen? Wie kann ich mehr Verantwortung dafür übernehmen?
Warum Sex?
Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass Menschen 237 verschiedene Gründe haben, weswegen sie Sex haben wollen. Wie sieht es bei Dir aus? Welche körperlichen, mentalen, seelischen Bedürfnisse erfüllt für dich der Sex, welche Beweggründe hast Du dafür? In anderen Worten: Was hast Du davon? Und, was glaubst Du, was sind die Beweggründe Deines*r Partner*in?
Wenn ich Paare diese Frage stelle, und dabei festgestellt wird, dass beide sehr unterschiedliche Erwartungen haben, wird es deutlicher, weshalb es bei denen hackt. Zum Beispiel, ein Klassiker:
- Die eine Person sucht beim Sex Druckabbau nach einem stressigen Tag und körperliche Befriedigung in Form starker Erregung und Entladung. Das Vorspiel ist dabei nicht so wichtig, Zärtlichkeiten auch nicht unbedingt. Der Orgasmus ist dabei oft das Hauptziel, um die Entspannung danach genießen zu können.
- Die andere Person sucht emotionale Nähe und Bestätigung der eigenen Attraktivität, möchte den*die Partner*in zufrieden stellen. Die verschiedenen Bedürfnisse können auch durch den gleichen Akt erfüllt werden. Manchmal funktioniert es aber nicht, weil die Art und Weise gut oder weniger gut geeignet ist, um die verschiedenen Bedürfnisse zu befriedigen, obwohl man zusammen Sex hat.
Wer Sex hauptsächlich als Druckabbau erlebt, wird wahrscheinlich zielorientiert und auf der Suche nach Erregung und einer schnellen Entladung sein. Wer Sex als emotionale Nähe erleben möchte, braucht wahrscheinlich einen langsameren, persönlicheren Zugang, weniger zielorientierte Handlungen mit intensiveren Momenten seelischer Verbindung.
WAS TUN?
Es kann hilfreich sein, sich selbst – und den*die Partner*in – zu hinterfragen: Was sind meine Beweggründe, welche sind die Beweggründe der anderen Person? In einem wertfreien liebevollen Gespräch zuhören, was der*die Partner*in sagt. Dabei versuchen, sich in die Lage der anderen Person zu versetzten und das Positive in der jeweiligen anderen Perspektive zu versetzen. Sich dabei zu erinnern, dass so gut wie alle Gründe für den Sex menschlichen Bedürfnissen entsprechen, die dadurch befriedigt werden und per se nicht schlecht sind. Es geht darum, einen harmonsicheren Umgang miteinander zu finden.
Druck-Modus vs. Wohlfühl-Modus
Wie zu Anfang kurz angedeutet, Sexualität besteht aus verschiedenen Lernschritten, bei denen wir sowohl körperlich als auch psychisch lernen, unser sexuelles Potenzial zu entfalten. Wenn wir die Ressourcen des Körpers – BART – eingeschränkt einsetzen, entwickeln wir, was in der Sexologie als Druck-Modus bezeichnet wird: Der Sex ist sehr mechanisch, der Körper stark angespannt, die Bewegungen eher rigide und zielorientiert, die Berührungen unsanft. Dieser Modus ist sehr effizient in der Autoerotik, dennoch mit der Zeit stark störungsanfällig und sehr wenig partner*in-kompatibel. Dieser Modus korreliert mit verschiedenen Funktionsstörungen, wie Schmerzen beim Sex, Potenzstörungen, Orgasmus-Problemen und Lustlosigkeit. In meinen Beratungen stelle ich immer wieder fest, dass dieser Modus ein häufiger Grund für die Vermeidung sexueller Intimität in der Beziehung darstellt.
WAS TUN?
Auch in diesem Fall empfehle ich, sich selbst zu beobachten: Wie gehe ich mit meinem Körper beim Sex um? Wie ist meine Körperspannung dabei? Wie bewegt sich mein Körper? Sind Becken, Brust, Nacken eher fest oder beweglich? Wie und wo berühre ich mich selbst? Wie ist mein Atem? Halte ich ihn fest? Ist er fließend oder flach? Es ist sinnvoll, auf eine Forschungsreise zu gehen, neue Bewegungen, neue Berührungen zu entdecken, selbst dann, wenn diese zu Anfang nicht gleich super erregend sind. So können wir unser Gehirn neu verdrahten und mit der Zeit erweitern wir unseren Modus.
Das erotische Homebase
Das ist eine Art sexueller Raum, in dem wir Menschen uns gerne sexuell aufhalten, zeigen und ausdrücken. Es gibt verschiedene erotischen Räume, die unterschiedlich ausgeprägt sind. Manche Menschen können vom Raum zu Raum gehen und fühlen sich überall zu Hause. Andere halten an dem eigenen Raum fest, weil sie sich in den anderen Räumen weniger gut fühlen. Diese Präferenzen lassen sich nicht per Wille verändern. Auch nicht aus Liebe.
Wenn man davon nichts weiß, können oft Missverständnisse und gegenseitige Anschuldigungen entstehen, weil die andere Person uns nicht versteht oder andersrum. Machen wir ein Beispiel: Es gibt Menschen, die sich dann wohl fühlen, wenn alle Sinne angesprochen werden. Wenn sie sich in einem ästhetischen, duftenden Raum aufhalten, mit sanftem Licht und angenehmer Musik. Sie mögen sinnliche Berührungen am ganzen Körper, sich gegenseitig streicheln, zusammen tanzen, sich in die Augen schauen. Ihre sexuelle Intimität besteht aus langen Streichel-Einheiten. Es gibt kein Ziel, das erreicht werden muss.
Auf der anderen Seite finden sich Menschen, für die es nicht schnell genug gehen kann, am besten gleich im Treppenhaus oder in der Küche, egal wie der Raum aussieht, ob man sich dafür vorbereitet hat oder nicht, das Bett frisch bezogen hat oder nicht. Für sie ist eins klar: Guter Sex ist direkt und führt zum Ziel, zum Orgasmus.
Beide Räume haben die gleiche Daseinsberechtigung. In beiden Räumen können wir etwas Schönes finden. Wenn wir aber nicht wissen, dass es diese verschiedenen Räumen gibt, werden wir wahrscheinlich unserem Lieblingsmenschen Vorwürfe machen. Wir werden versuchen, ihn zu ändern und werden uns schließlich distanzieren.
WAS TUN?
Auch in diesem Fall gilt es, sich selbst zu beobachten: Wie bin ich gepolt? Welcher ist der Raum, in dem ich mich am liebsten aufhalte? Was ist für mich schön dabei? Welcher ist der Lieblingsraum des*der Partner*in? Dabei wertfrei und wohlwollend bleiben… Was ist gut an seinem*ihrem Raum? Es ist wichtig, sich nicht komplett zu verschließen, sondern neugierig zu bleiben. Die andere Person in den eigenen Raum einladen und sich einladen lassen. Zu Besuch gehen, ausprobieren. Nicht nur einmal.
Sinnliche Berührungskompetenz
Sex ist nicht gleich Sex, Sex ist nicht nur EPO. Und Berührung ist nicht gleich Berührung. Oft klagen die Menschen in meiner Praxis, dass sie angenehme, sinnliche, achtsame Berührungen in ihrer Intimität vermissen, dass der Sex und die Berührungen mechanisch und zielgerichtet sind, oft auch nicht angenehm genug. Qualitative Berührung ist essenziell. Seit zwanzig Jahren unterrichte ich in meinen Selbsterfahrungs-Gruppen die Kunst achtsamer sinnlicher Berührung. Es macht mich immer wieder traurig, mitzubekommen, wie viele Menschen es nicht gelernt haben zu berühren. Es wundert mich dann nicht, wenn Paare sich auf Dauer distanzieren, weil diese besondere Qualität in ihrer Beziehung fehlt.
Achtsame sinnliche Berührung (alias die Tantra Massage) hat verschiedene heilenden Wirkungen auf unsere Sexualität:
- Sie hat einen positiven Einfluss auf sexuelle Funktionsstörungen und diese lindern,
- Sie kann intensivere Erregung und Lustgefühle auslösen,
- Sie kann polarisierte Rollen in der Beziehung auflockern
- Sie beeinflusst das Gefühl für den eigenen Körper positiv
- Sie kann Liebesgefühle, Nähe, Geborgenheit non verbal zeigen,
- Sie hilft, mit traumatischen Erlebnissen besser umzugehen* und vieles mehr
WAS TUN?
Dafür gibt es eine gute Nachricht: Sinnliche, achtsame Berührung können wir lernen. Genauso können wir lernen, in einem Zustand der ergebnisoffenen Absicht in intimen Kontakt miteinander zu treten.
Fazit
Zusammenfassend würde ich einfach die drei folgende Punkte hervorheben:
- BEZIEHUNGSSEX IST EINE ENTSCHEIDUNG. Die Entscheidung ein sexuelles Wesen zu sein. Die Entscheidung, Sex als Priorität zu setzen. D.h. dass wir uns bewusst Gedanken darüber machen sollten, wie wir in der Beziehung damit umgehen wollen. Nicht abwarten, die Zeit vergehen lassen in der Hoffnung, dass es sich von alleine klärt. Das wird nämlich nicht passieren. Sexualität – als eine besondere intensive Form von intimem emotionalem und körperlichem Kontakt – ist ein Grundbedürfnis, das nicht einfach eigenwillig aus einer monogamen Beziehung ausgeschlossen werden kann, ohne dass man früh oder spät die Rechnung dafür bekommt: Emotionale Distanz, Konflikte, Untreue, Trennung.
- DIE MAGISCHE FORMEL: 70/30. Was genau bedeutet diese Formel? Sie beschreibt, wie sehr sich jeder Mensch selbst einbringen sollte, damit das eigene Sexleben gut läuft: Mindestens 70% der Verantwortung für das eigene Wohl im Bett liegen bei sich selbst. Die andere Person kann nur maximal zu 30% dazu beitragen, aber nie die Hauptverantwortung dafür tragen, dass wir zum Beispiel Lust haben oder zum Höhepunkt kommen.
- DIE DREI MINUTEN REGEL. Diese Faustregel beschreibt, wie wichtig es ist, dass der gemeinsame Sex, der u.a. als eine non verbale Kommunikation verstanden werden kann, kein Monolog wird, sondern ein Dialog bleibt: Drei – gefühlte – Minuten sagt die eine Person etwas, die nächsten drei Minuten ist die andere dran, das ›Gespräch‹ weiter zu führen, usw. Und wohlgemerkt: Es gilt nicht, na ja, ich lasse ihn (oder sie) weitermachen, mal schauen, was so passiert. Beide sind gefragt, aktiv das Gespräch zu gestalten.
* Disclaimer: Bitte beachte, dass sinnliche achtsame Berührung nicht immer der geeignete Weg ist, um mit traumatischen Erfahrungen umzugehen.
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